מָבוֹי שֶׁהוּא גָבוֹהַּ לְמַעְלָה מֵעֶשְׂרִים אַמָּה, יְמַעֵט. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, אֵינוֹ צָרִיךְ. וְהָרָחָב מֵעֶשֶׂר אַמּוֹת, יְמַעֵט. וְאִם יֶשׁ לוֹ צוּרַת הַפֶּתַח, אַף עַל פִּי שֶׁהוּא רָחָב מֵעֶשֶׂר אַמּוֹת, אֵין צָרִיךְ לְמַעֵט: Ein Strasseneingang1 Die in Rede stehende Strasse ist von drei Seiten geschlossen, mithin eine כרמלית, welche durch einen an der vierten, offenen Seite (dem Eingange) angebrachten Querbalken (s. die folgende Mischna) zu einer רשות היחיד gemacht wurde., der höher ist als zwanzig Ellen, muss niedriger gemacht werden2 Der Balken, der in solcher Höhe nicht ins Auge fällt, muss tiefer gesetzt werden; hat er jedoch Verzierungen, welche geeignet sind, den Blick auf sich zu lenken, so kann er auch höher als 20 Ellen angebracht werden.; R. Juda sagt: es ist nicht nötig3 Er betrachtet nämlich den Balken als vierte Wand.. Ist seine Breite mehr als zehn Ellen4 Vgl. Mischna 8., muss sie verringert werden5 Nach R. Juda ist es auch hier nicht nötig.; hat er aber eine Art Türrahmen6 Zwei Pfosten und eine Oberschwelle, welche nicht auf den Pfosten zu ruhen braucht, sondern in beliebiger Höhe lotrecht über denselben angebracht sein kann. Die Pfosten müssen weniger als drei Handbreiten von der Erde entfernt sein und eine Höhe von mindestens 10 Handbreiten haben; sie können ebenso wie die Oberschwelle aus beliebigem Material und von minimaler Dicke sein., so braucht er, obgleich er breiter als zehn Ellen7 Und höher als 20 Ellen. ist, nicht enger8 Und auch nicht niedriger. gemacht zu werden9 Mit anderen Worten: ist der מבוי breiter als 10 Ellen, so ist צורת הפתח erforderlich..
הֶכְשֵׁר מָבוֹי, בֵּית שַׁמַּאי אוֹמְרִים, לֶחִי וְקוֹרָה, וּבֵית הִלֵּל אוֹמְרִים, לֶחִי אוֹ קוֹרָה. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר אוֹמֵר, לְחָיַיִן. מִשּׁוּם רַבִּי יִשְׁמָעֵאל אָמַר תַּלְמִיד אֶחָד לִפְנֵי רַבִּי עֲקִיבָא, לֹא נֶחְלְקוּ בֵּית שַׁמַּאי וּבֵית הִלֵּל עַל מָבוֹי שֶׁהוּא פָחוֹת מֵאַרְבַּע אַמּוֹת, שֶׁהוּא אוֹ בְלֶחִי אוֹ בְקוֹרָה. עַל מַה נֶּחְלְקוּ, עַל רָחָב מֵאַרְבַּע אַמּוֹת וְעַד עֶשֶׂר, שֶׁבֵּית שַׁמַּאי אוֹמְרִים, לֶחִי וְקוֹרָה, וּבֵית הִלֵּל אוֹמְרִים, אוֹ לֶחִי אוֹ קוֹרָה. אָמַר רַבִּי עֲקִיבָא, עַל זֶה וְעַל זֶה נֶחֱלָקוּ: Vorschriftsmässig10 Hinsichtlich des Hin-und hertragens innerhalb der Strasse; s. Anmerk. 1. macht den Strasseneingang nach Bet Schammai ein Pfosten und ein Querbalken, nach Bet Hillel ein Pfosten oder ein Querbalken; R. Elieser meint: zwei Pfosten; im Namen des R. Ismael sagte ein Schüler11 R. Meïr. vor R. Akiba: Bet Schammai und Bet Hillel sind nicht geteilter Ansicht über einen Strasseneingang, der weniger als vier Ellen (Breite) hat; ein solcher wird erlaubt entweder durch einen Pfosten oder durch einen Querbalken; worüber sind ihre Meinungen geteilt? über einen von vier bis zehn Ellen breiten; da sagt Bet Schammai: Pfosten und Balken, Bet Hillel dagegen: Pfosten oder Balken. Darauf sprach R. Akiba: ihre Meinungen gehen hier wie dort auseinander.
הַקּוֹרָה שֶׁאָמְרוּ, רְחָבָה כְּדֵי לְקַבֵּל אָרִיחַ. וְאָרִיחַ, חֲצִי לְבֵנָה שֶׁל שְׁלֹשָׁה טְפָחִים. דַּיָּה לַקּוֹרָה שֶׁתְּהֵא רְחָבָה טֶפַח, כְּדֵי לְקַבֵּל אָרִיחַ לְאָרְכּוֹ: Der Querbalken, von dem sie sprechen, muss breit genug sein, um einen Halbziegel aufnehmen zu können. Der Halbziegel ist zwar die Hälfte eines Ziegels von drei Handbreiten12 Im Geviert.; dennoch genügt für den Balken die Breite einer Handbreite, um einen Halbziegel seiner13 Des Balkens; man muss demnach לארכה und nicht לארכו lesen. Besser ist die genügend bezeugte Lesart לרחבו, seiner (des Halbziegels) Breite nach, welche die Talmudausgaben haben. Länge nach aufzunehmen14 So dass seine Breite, welche 1½ Hand- oder 6 Daumenbreiten beträgt zu beiden Seiten des Balkens je eine Daumenbreite hervorragt, welche durch den Lehm oder Mörtel verklebt würde..
רְחָבָה, כְּדֵי לְקַבֵּל אָרִיחַ, וּבְרִיאָה, כְּדֵי לְקַבֵּל אָרִיחַ. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, רְחָבָה אַף עַל פִּי שֶׁאֵין בְּרִיאָה: Breit genug, um einen Halbziegel aufzunehmen, und stark genug, um einen Halbziegel aufnehmen zu können. R. Juda sagt: Breit, wenn auch nicht stark.
הָיְתָה שֶׁל קַשׁ אוֹ שֶׁל קָנִים, רוֹאִין אוֹתָהּ כְּאִלּוּ הִיא שֶׁל מַתֶּכֶת. עֲקֻמָּה, רוֹאִין אוֹתָהּ כְּאִלּוּ הִיא פְשׁוּטָה. עֲגֻלָּה, רוֹאִין אוֹתָהּ כְּאִלּוּ הִיא מְרֻבַּעַת. כֹּל שֶׁיֵּשׁ בְּהֶקֵּפוֹ שְׁלֹשָׁה טְפָחִים, יֶשׁ בּוֹ רֹחַב טָפַח: Ist er aus Stroh oder Rohr, betrachtet man ihn, als wäre er aus Metall15 Weitere Ausführung der Ansicht des R. Juda.; krumm, betrachtet man ihn, als wäre er gerade; rund, betrachtet man ihn, als wäre er viereckig; was drei16 Ungenau! (s. Tosafot!). Genauer und für praktische Zwecke hinreichend: 3⅐ (Maimonides z. St.); noch genauer für geometrische und astronomische Zwecke: 3,14159265358979 (Ludolfische Zahl, π). Ganz genau lässt sich das Verhältniss des Umfanges zum Durchmesser eines Kreises nicht feststellen. [Auffallend ist der Irrtum Lipschütz’s welcher in seinem תפארת ישראל z. St. das Verhältnis auf den Kopf stellt, indem er bei einem Umfange von 3 Handbreiten eine Breite (Durchmesser) von 1⅐ voraussetzt und daher die Ungenauigkeit in den Angaben der Mischna mit לחומרא לא דק rechtfertigt, obgleich schon Heller in תוס׳ יו״ט z. St. gerade hierin ganz richtig ein לקולא לא דק erblickt.] Handbreiten im Umfange hat, dessen Breite beträgt eine Handbreite.
לְחָיַיִן שֶׁאָמְרוּ, גָּבְהָן עֲשָׂרָה טְפָחִים, וְרָחְבָּן וְעָבְיָן כָּל שֶׁהוּא. רַבִּי יוֹסֵי אוֹמֵר, רָחְבָּן שְׁלֹשָׁה טְפָחִים: Die Pfosten, von denen sie sprechen, haben eine Höhe von zehn Handbreiten17 Und darüber., eine Breite und Dicke von beliebiger18 Selbst minimaler. Grösse. R. Jose sagt: eine Breite von drei Handbreiten.
בַּכֹּל עוֹשִׂין לְחָיַיִן, אֲפִלּוּ בְדָבָר שֶׁיֶּשׁ בּוֹ רוּחַ חַיִּים. וְרַבִּי יוֹסֵי אוֹסֵר. וּמְטַמֵּא מִשּׁוּם גּוֹלֵל, וְרַבִּי מֵאִיר מְטַהֵר. וְכוֹתְבִין עָלָיו גִּטֵּי נָשִׁים, וְרַבִּי יוֹסֵי הַגְּלִילִי פוֹסֵל: Alles kann man als Pfosten anbringen, sogar ein belebtes Wesen19 Wenn es die vorgeschriebene Höhe von 10 Handbreiten hat und so gebunden ist, dass es nicht nur seinen Platz nicht verlassen, sondern nicht einmal sich niederkauern kann., was R. Jose verbietet. Als Grabdeckel kann es die Unreinheit übertragen20 Auch nachdem es aufgehört hat, als solcher zu dienen.; R. Meir erklärt es für rein. Man kann auf ihm Scheidebriefe schreiben; nach R. Jose dem Galliläer ist es dazu unbrauchbar.
שַׁיָּרָא שֶׁחָנְתָה בְּבִקְעָה וְהִקִּיפוּהָ בִכְלֵי בְהֵמָה, מְטַלְטְלִין בְּתוֹכָהּ, וּבִלְבַד שֶׁיְּהֵא גָדֵר גָּבוֹהַּ עֲשָׂרָה טְפָחִים, וְלֹא יִהְיוּ פְרָצוֹת יְתֵרוֹת עַל הַבִּנְיָן. כָּל פִּרְצָה שֶׁהִיא כְעֶשֶׂר אַמּוֹת, מֻתֶּרֶת, מִפְּנֵי שֶׁהִיא כְפֶתַח. יָתֵר מִכָּאן, אָסוּר: Wenn eine Karavane21 שירה syr. ܫܝܳܪܬܳܐ dass.; arab. سار (n. v. سير) reisen. in einem Thale lagert und dasselbe22 Vor Beginn des Schabbat. rings mit Viehgeräten23 Sattelzeug und dgl. umgeben hat, darf man in ihm hinundhertragen24 טלטל Iterativum von טול (verwandt mit נטל = tragen)., nur muss es eine zehn Handbreiten hohe Umzäunung sein; auch dürfen die Lücken25 Zwischen den einzelnen Geräten in ihrer Gesammtheit. nicht mehr betragen als das Gebaute26 Als die Gesammtlänge des Raumes, welchen die Geräte einnehmen.. Jede Lücke, die ungefähr zehn Ellen beträgt, ist erlaubt27 Vorausgesetzt, dass die in den Anm. 25 und 26 erläuterte Bedingung erfüllt ist., weil sie gleichsam ein Eingang ist; darüber hinaus aber ist sie verboten28 Und wäre sie auch die einzige. Haben die Lücken eine צורת פתח (s. Anm. 6), so dürfen sie unter der in Anm. 27 angedeuteten Voraussetzung auch breiter als 10 Ellen sein..
מַקִּיפִין שְׁלֹשָׁה חֲבָלִים, זֶה לְמַעְלָה מִזֶּה וְזֶה לְמַעְלָה מִזֶּה, וּבִלְבַד שֶׁלֹּא יְהֵא בֵּין חֶבֶל לַחֲבֵרוֹ שְׁלֹשָׁה טְפָחִים. שִׁעוּר חֲבָלִים וְעָבְיָן, יָתֵר עַל טֶפַח, כְּדֵי שֶׁיְּהֵא הַכֹּל עֲשָׂרָה טְפָחִים: Sie können mit drei Stricken umzäunen, von denen der eine über dem andern, dieser wieder über dem letzten (befestigt ist), nur darf nicht zwischen je zwei Stricken29 Desgleichen zwischen dem untersten und der Erde. (ein freier Raum von) 3 Handbreiten30 Was nicht durch einen Zwischenraum von wenigstens 3 Handbreiten getrennt ist, ist לבוד — als zusammenhängendes Ganze zu betrachten. sein. Die Dimension der Stricke, u. z. hinsichtlich ihrer Dicke31 שיעור חבלים ועובין — etwas holperige Umschreibung von עובי החבלים: die Dicke der Stricke — weil עובי nicht gern ohne Suffix gebraucht wird; möglich auch, dass שיעור an dieser Stelle Summe bedeutet. muss mehr als eine Handbreite betragen, damit alles zusammen32 Die ganze Entfernung von der Erde bis zum obersten Stricke einschliesslich. zehn Handbreiten ausmache33 Da die 3 Zwischenräume zusammengenommen etwas weniger als 9 Handdreiten haben, so ist, wenn die 3 Stricke zusammen, um dieses Etwas dicker sind als 1 Handbreite, ein Zaun von der erforderlichen Höhe hergestellt..
מַקִּיפִין בְּקָנִים, וּבִלְבַד שֶׁלֹּא יְהֵא בֵין קָנֶה לַחֲבֵרוֹ שְׁלֹשָׁה טְפָחִים. בְּשַׁיָּרָא דִבְּרוּ, דִּבְרֵי רַבִּי יְהוּדָה. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, לֹא דִבְּרוּ בְשַׁיָּרָא אֶלָּא בַהֹוֶה. כָּל מְחִצָּה שֶׁאֵינָהּ שֶׁל שְׁתִי וְשֶׁל עֵרֶב, אֵינָהּ מְחִצָּה, דִּבְרֵי רַבִּי יוֹסֵי בַּר רַבִּי יְהוּדָה. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, אֶחָד מִשְּׁנֵי דְבָרִים. אַרְבָּעָה דְבָרִים פָּטְרוּ בַמַּחֲנֶה, מְבִיאִין עֵצִים מִכָּל מָקוֹם, וּפְטוּרִים מֵרְחִיצַת יָדַיִם, וּמִדְּמַאי, וּמִלְּעָרֵב: Sie können mit Rohrstäben umzäunen, nur darf zwischen je zweien nicht (ein freier Raum von)drei Handbreiten30 Was nicht durch einen Zwischenraum von wenigstens 3 Handbreiten getrennt ist, ist לבוד — als zusammenhängendes Ganze zu betrachten. sein. Von einer Karavane ist die Rede34 Nur einer Karavane von mindestens 3 Personen ist es in der Wüste gestattet, eine Umzäunung blos durch Stricke (wagerecht) oder blos durch Stäbe (lotrecht) herzustellen; Andere müssen so umzäunen, dass die Stäbe oder Stricke sich gitterartig kreuzen., betont R. Juda; die Weisen aber sagen: man sprach nur deshalb von einer Karavane, weil gerade der Fall vorlag35 Dass dies der Sinn von בהווה ist, und nicht, wie Andere glauben, „beispielsweise“ oder „weil das am häufigsten vorkommt“, geht unzweideutig aus Jebamot XV, 2. hervor.. Jede Wand die nicht (wenigstens) aus Kette und Einschlag36 Aus gitterartig sich kreuzenden Stäben, Stricken und dgl. besteht, gilt nicht als Wand37 Nicht einmal für eine Karavane in der Wüste.. So die Ansicht des R. Jose bar Juda; die Weisen aber sagen: eins von Beiden (genügt). Vier Dinge hat man im Lager38 Selbst einem Eroberungsheere. gestattet: sie können Holz von jedem Orte requiriren und sind frei vom Waschen der Hände39 Vor der Mahlzeit., von דמאי40 Von der Pflicht, aus den Früchten, die sie von Unzuverlässigen bekommen, die Priestergaben abzusondern (s. Demai III. 1.) und vom עירוב41 Sie dürfen auch ohne חצרות עירוב (s. die Einleitung) Gegenstände aus dem Lager in die Zelte und aus ihnen ins Lager tragen, wenn dieses vorschriftsmässig umzäunt ist..